top of page

Artan Berisha –
Der Mann hinter GAUCHO

Inmitten des pulsierenden Lebens von Zürich gibt es einen Ort, der nicht nur durch seine exquisite argentinische Küche besticht, sondern auch durch die herzliche Gastfreundschaft seines Inhabers, Artan Berisha. Doch wer ist Artan und wie fand er seinen Weg in die Gastronomie?

Von Pristina nach Zürich –
Ein Lebensweg geprägt vom Schicksal

Artan Berisha wurde in Pristina geboren und kam in den 90er Jahren in die Schweiz. Was ursprünglich als ein kurzer Aufenthalt geplant war, wurde zu einem dauerhaften Zuhause – dieses Jahr feiert er sein 33-jähriges Jubiläum in der Schweiz. «Wir dachten damals, dass wir nur einige Monate bleiben und dann nach Kosovo zurückgehen. Das Schicksal wollte es anders,» erinnert sich Artan. Heute lebt er in Zürich, ist verheiratet und stolzer Vater von drei Kindern.

Ein zögerlicher Start in der Gastronomie

Der Weg in die Gastronomie war für Artan zunächst nicht geplant. «Im Service habe ich widerwillig angefangen zu arbeiten. Ich hielt nicht viel von diesem Beruf,» erzählt er. Doch das Schicksal hatte andere Pläne. Ein albanisches Sprichwort, das Artan gerne zitiert, beschreibt seine Reise treffend: «Kush e kesh, e vesh» – «Wer es auslacht, zieht es selbst an.»

Durch die frühe Beherrschung der deutschen Sprache arbeitete Artan zunächst als Dolmetscher für Behörden. Doch ein Kollege, der im Service tätig war, weckte schliesslich seine Neugier. «Ich fragte ihn, wie er das machen könne,» sagt Artan lächelnd. Sein erster Chef nahm ihn dann unter seine Fittiche und formte ihn mit strenger Hand zu dem Gastronomen, der er heute ist. Von ihm lernte Artan nicht nur die technischen Fertigkeiten, sondern auch, wie wichtig es ist, eine Verbindung zu den Gästen aufzubauen. «Ich erzähle den Gästen nicht einfach die Speisekarte, sondern Geschichten über das Essen und den Wein. So schaffe ich Verbindungen zu meinen Gästen.»

Eine besondere Verbindung zu Argentinien und Fleisch

Die Liebe zur argentinischen Küche entstand durch einen guten Freund und Geschäftspartner. Gemeinsam mit einem weiteren Freund, einem Vegetarier, gründeten sie den «Zystigs-Club», in dem sie sich regelmässig trafen, um sich auszutauschen und voneinander zu lernen. Diese Treffen legten den Grundstein für das spätere GAUCHO.

Erinnerungen an grossartiges Essen

Artans früheste Erinnerung an ein grossartiges Essen führt ihn zurück in die Küche seiner Mutter. «Mantia» – mit Hackfleisch gefüllte Teigrollen, bedeckt mit Joghurt. „Ich würde alle Steaks gegen einen Teller Mantia meiner Mutter eintauschen,» sagt Artan mit einem Lächeln, das verrät, wie tief diese Erinnerungen sitzen.

Die Geburt von GAUCHO in Zürich

Im Jahr 2013 eröffnete Artan das Restaurant GAUCHO in Zürich. «Es hat ein ganzes Jahr gedauert, alle Bewilligungen einzuholen, auch für unsere Terrassen. Das Restaurant selbst haben wir in nur zehn Tagen aus- und aufgebaut. Das war grossartig und hat viel Spass gemacht.» Das Quartier, in dem GAUCHO liegt, beschreibt Artan als die pulsierende Ader der Stadt Zürich: «Es ist echt, ungeschminkt und real, wie das Leben selbst.»

Die Kunst der Fleischselektion

Artan und sein Team wählen das Fleisch für ihre Steaks mit grösster Sorgfalt aus. Qualität und Herkunft spielen dabei eine zentrale Rolle. Eines der besonderen Gerichte im GAUCHO ist die Chorizo oder die Chimmichurri, die Artan mitentwickelt hat. Aber auch der «Böni Teller», ein vegetarisches Gericht, hat eine besondere Bedeutung. Es ist benannt nach dem gemeinsamen vegetarischen Freund, der Artan und seinen Geschäftspartner zusammenbrachte.

«Komm als Gast, geh als Freund.»

Zürcher Gastfreundschaft trifft argentinische Küche

Die Kombination aus argentinischer Küche und Zürcher Gastfreundschaft kommt bei den Gästen hervorragend an. Artan hat grosse Pläne für die Zukunft, möglicherweise sogar Franchising. Doch was ihn wirklich auszeichnet, ist seine Philosophie: «Komm als Gast, geh als Freund.» Artan möchte, dass seine Gäste sich wie zu Hause fühlen. «Ich erzähle unseren Gästen nicht die Speisekarte, damit sie alles bestellen, sondern damit sie wissen, was sie auf dem Tisch haben, woher die Zutaten kommen und wie wir diese zubereitet haben. So lernt man sich kennen, die Anonymität fällt weg.»

 

Ein Abendessen mit Robert De Niro

Wenn Artan die Möglichkeit hätte, mit einer berühmten Person zu Abend zu essen, wäre es Robert De Niro. «Ein Charakter, mit dem ich mich identifizieren kann. Er hat mich geprägt und ist einfach cool,» schwärmt Artan. «In New York gehe ich immer ein Steak essen in seinem Steakhouse.»

Ratschläge für angehende Gastronomen

Für diejenigen, die ein eigenes Restaurant eröffnen möchten, hat Artan einen wichtigen Rat: «Es geht darum, welches Gefühl die Gäste haben, wenn sie dein Lokal verlassen. Wenn du das möchtest, dann go for it. Lernen tust du immer daraus. Und wissen, kannst du es nur, wenn du es ausprobierst.»

Motivation in stressigen Zeiten

Gutes Feedback und schöne Abende mit den Gästen sind es, die Artan motivieren und inspirieren, selbst in stressigen Zeiten. «Das beste Kompliment, das ich jemals erhalten habe, war, als mir Gäste sagten, dass sie spüren, dass ich wirklich wissen möchte, wie es ihnen geht, und es nicht einfach nur eine Floskel ist.»

Artan Berisha ist nicht nur ein Gastronom, sondern ein Gastgeber aus Leidenschaft. Sein Engagement und seine Hingabe machen GAUCHO zu einem besonderen Ort, an dem Gäste nicht nur gut essen, sondern auch echte Gastfreundschaft erleben.

Text: Arbela Statovci

bottom of page